BASt-Veröffentlichung zu Motorradsimulatoren

Während Fahrsimulatoren im Pkw-Bereich ein verbreitetes Werkzeug für eine große Bandbreite sicherheitsrelevanter Fragestellungen darstellt, finden Motorradfahrsimulatoren zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch eine deutlich geringere Verbreitung. Um ein umfassendes Bild über die potentiellen Einsatzmöglichkeiten von Motorradsimulatoren zu erlangen, wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Anwendungsmöglichkeiten von Motorradsimulatoren“ (BASt FE 82.0700/2018) gemeinsam mit FZD der TU Darmstadt eine Validierungsmethodik für Fahrsimulatoren entwickelt, die am statischen Motorradsimulator des WIVW und dem dynamischen DESMORI Motorradsimulator des WIVW angewendet wurde.

Die Methodik macht dabei die Annahme, dass sich anwendungsfeldspezifische Fahraufgaben von Simulatoren in kleinere Bestandteile, sogenannte Minimalszenarien, zerlegen lassen und sich im Umkehrschluss aus Minimalszenarien komplexe Fahraufgaben rekonstruieren lassen. Hierfür wurden im Rahmen zweier Studien Vergleichsfahrten mit zwei Messmotorrädern durchgeführt, die in einem ersten Schritt Minimalszenarien unter Betrachtung fahrdynamischer Kenngrößen, Fahrverhaltensmarker und Maße der Beanspruchung untersuchten. In der zweiten Untersuchung wurden komplexere, anwendungsfeldnähere Fahraufgaben hinsichtlich der zuvor genannten Parameter untersucht. In den Studien zeigten sich konstante Simulatorcharakteristika zwischen der Betrachtung der Minimalszenarien und komplexer Anwendungsfeldszenarien. Die Studien sprechen somit für die Verwendbarkeit der entwickelten Methodik, wodurch die Anwendungsmöglichkeiten eines untersuchten Simulators für ein breites Feld an Fragestellungen beurteilt werden können.

Der vollständige Bericht kann hier kostenlos abgerufen werden.